7 Tipps für ein Biotop in Garten und Balkon als Beitrag zum Artenschutz

Biotop im heimischen Garten
Biotop im heimischen Garten. Foto: Klaus Sanzenbacher

22. Mai 2022: Internationaler Tag der biologischen Vielfalt

Jede und jeder kann einen Beitrag für mehr Biodiversität leisten. Kreis-Umweltreferent und GRÜNEN Stadtrat Klaus Sanzenbacher gibt Tipps, wie das im heimischen Garten oder auf dem Balkon möglich ist.

Ein Garten – und jeder noch so kleine Balkon – kann ein kleines wertvolles Biotop werden. Es reicht schon ein kleiner Haufen Holz in einer Ecke, um für Igel, viele Insekten und andere wirbellose Tiere Lebensraum und Nahrungsquelle zu schaffen. Eine Blumenwiese mit heimischen Wildkräutern ist Heimat für viele Insekten, welche als Nahrungsquelle neben den Samen wiederum diverse Vogelarten anlocken.

  • Lassen Sie in einer Ecke „Wildnis“ zu!
  • Verzichten Sie auf Herbizide und jegliche Düngung.
  • Verwenden Sie möglichst viele heimische Wildblumensamen und Wildkräuter. Haben Sie Geduld, denn es kann einige Zeit dauern, bis erste Erfolge auftreten! Die ganze Schönheit wird sich nicht gleich im ersten Sommer zeigen.
  • Mähen Sie maximal 2-mal im Jahr (Ende Juli und Ende Oktober) auf ca. 10 cm Schnitthöhe und lassen Sie das Schnittgut einige Tage liegen, damit die Samen ausfallen können.
  • Pflanzen Sie Nahrungspflanzen für Schmetterlinge, wie z.B. Dost, oder lassen Sie Disteln und Brennnesseln stehen. Beliebt bei Insekten sind auch blühende Gewürzkräuter wie Lavendel, Salbei oder Thymian. Ein kleiner Kräutergarten lässt sich auf dem kleinsten Balkon verwirklichen.
  • Setzen Sie im Herbst keine Laubsauger ein. In Ecken und unter Sträuchern sollte das Laub liegen bleiben, um Tieren Schutz und Lebensraum zu bieten.

Totholz in einer Ecke des Gartens

bietet Tieren wertvollen Lebensraum

Foto: Klaus Sanzenbacher

„Erst durch das erfolgreiche Volksbegehren „Rettet die Bienen“ wurde weiten Teilen der Bevölkerung das Problem des Rückgangs der Artenvielfalt richtig bewusst. Nicht nur die Landwirtschaft muss durch eine ökologischere Wirtschaftsweise den Rückgang der Artenvielfalt minimieren und stoppen, wir alle können und müssen unseren Teil hierzu beitragen. Schaffen Sie daher zuhause einen abwechslungsreichen Lebensraum! Je vielseitiger die Gestaltung, desto mehr Arten finden in Ihrem Garten und auf Ihrem Balkon eine Heimat.“

Klaus Sanzenbacher

Die biologische Diversität, die Vielfalt an Arten und Lebensräumen, nimmt weltweit kontinuierlich ab. Auch in Bayern, direkt vor unserer Haustür. Von den 35.000 Tierarten, die in Bayern vorkommen, gelten heute 40% der untersuchten Arten als ausgestorben, verschollen oder bedroht. Klimawandel und der Rückgang der Biodiversität gefährden eine (er)lebenswerte Zukunft für uns, unsere Kinder und Kindeskinder. Sanzenbacher: „Diese negativen Entwicklungen sind von uns verursacht, deshalb stehen wir in der Verantwortung gegenüber unseren Nachkommen.“