Nachbericht der IG.Sicher.Radeln.Kitzingen zum Parking Day

Foto (Eva Trapp): Auch Oberbürgermeister Stefan Güntner war zu Gast beim Parking Day

Plötzlich war alles grün: Parking Day in Kitzingen(Kitzingen, 19.09.2025): Am internationalen Parking Day präsentierte sich die Kaiserstraße in einem ganz anderen Gesicht. Acht Parkplätze wurden für einige Stunden umgewidmet: Mit Grünpflanzen, Kunstrasen, Sitzmöbeln und Liegestühlen entstanden kleine Inseln zum Verweilen. Wo sonst nur Blech an Blech steht, prägten Musik, Kinderlachen, Seifenblasen und Kaffeeduft das Bild der Straße. Bereits zum vierten Mal in Folge organisierte die Interessengemeinschaft „IG.Sicher.Radeln.Kitzingen“ gemeinsam mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) die Aktion. Ziel ist es, auf den enormen Flächenverbrauch durch Autos aufmerksam zu machen und eine Diskussion über die zukünftige Gestaltung des öffentlichen Raums anzuregen. Viele nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren und ins Gespräch zu kommen. Ralph Sarömba spielte E-Piano, anschließend sorgten Klavierlehrerin Marita Schwab (VCD Mainfranken) mit ihren Schülerinnen und Schülern für stimmungsvolle Klänge. Kinder durften malen und basteln. Anwohnerin Katrin Charlet: „In der Innenstadt wohnen viele Menschen auf engem Raum. Das kann richtig gut gehen, wenn es frische Luft und ausreichend Platz für alle gibt. Deshalb unterstütze ich den Parking Day.“ Warum sich eine Radverkehrsinitiative auch für weniger Autos einsetzt, erklärte Claudia Bischlager (ADFC): „Autos nehmen viel zu viel Raum ein – wir alle profitieren, wenn es weniger Autoverkehr in der Altstadt gibt. Die Kaiserstraße ist für Radfahrer gefährlich, da es keine Radspuren gibt, und rückwärts ausparkende Pkw eine ständige Gefahr darstellen.“Auch Oberbürgermeister Stefan Güntner ließ es sich nicht nehmen, mit seiner Familie vorbeizuschauen. Er zeigte sich erfreut über die Aktion, die den Mehrwert der geplanten Umgestaltung der Kaiserstraße erlebbar machte. Die Stadt will den öffentlichen Raum wieder stärker den Bürgerinnen und Bürgern zurückgeben. Zwar bereitet der Wegfall einiger Parkplätze manche Sorge, doch Bischlager betonte: „In einer lebenswert gestalteten Innenstadt halten sich Menschen lieber auf und verweilen länger. Gerade auch der Einzelhandel wird davon profitieren. Erfahrungen anderer Städte zeigen das.“ Eva Trapp (Bündnis 90/Die Grünen) ergänzte: „Wo mehr Raum für Menschen ist, wird es viel mehr Spaß machen, zu Fuß durch die Altstadt zu schlendern. Nicht zu vergessen: Auch Autofahrer sind, sobald sie ihr Fahrzeug verlassen, als Fußgänger unterwegs!“