Antrag vom 21.,08.2025
Der Klimawandel schreitet einhergehend mit negativen Folgen für Mensch und Natur weiter voran. Anhaltende Trockenperioden mit Hitzewellen machen es zwingend erforderlich, dass auch in Kitzingen Maßnahmen zur Anpassung an die sich verändernden Klimabedingungen getroffen werden müssen. Dazu gehört neben einer signifikanten Erhöhung des Gehölzbestandes im gesamten Stadtgebiet einschließlich der Ortsteile zur Wasserrückhaltung und der Temperaturabsenkung durch die Schatten- und Verdunstungswirkung auch die Redzuzierung des Pflegeaufwandes der städtischen Grünflächen durch die verstärkte Pflanzung von mehrjährigen trockenheitsresistenten Stauden statt des bisher gewohnten Wechselgrüns mit Frühjahrs-, Sommer- und Herbstflor bei gleichzeitig immer mehr zu pflegenden Flächen.
Daher stellen wir im Namen der Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN folgenden Antrag:
- Die Verwaltung wird beauftragt, mit den zuständigen Ämtern wie Stadtgärtnerei, Stadtplanung und Liegenschaften eine Erfassung aller für Baum- und Strauchpflanzungen zusätzlich geeigneten Grünflächen einschließlich der Flächen der Stadtbetriebe und der Bau GmbH in den Stadt- und Ortsteilen vorzunehmen und dem Stadtrat zur Abstimmung über die Umsetzung der zusätzlichen Gehölzmaßnahmen vorzulegen.
- Die Stadtgärtnerei wird aufgefordert, eine Reduzierung der sehr aufwändig und mit viel Personaleinsatz angelegten und zu pflegenden Wechselflorbeete zugunsten langlebiger und pflegearmer Staudenpflanzungen vorzunehmen und die freiwerdenden Kapazitäten für eine massive Erhöhung der Gehölzbestände zu nutzen.
Begründung:
Durch immer längere Hitzeperioden, die in der Regel auch ohne nennenswerte Niederschläge gekennzeichnet sind, erleben wir steigende Temperaturen in den bebauten Bereichen, die zunehmend zu einer Gesundheitsgefährdung für vulnerable Gruppen der Bevölkerung werden.
Eine große Bedeutung zur Verbesserung des Stadtklimas und der CO2-Reduzierung kommt dabei der verstärkten Anpflanzung von klimaangepassten Bäumen und Sträuchern innerhalb der bebauten Bereiche zu. Die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit, Psyche und Lebensqualität ist erwiesen und sollte uns veranlassen, für eine erhebliche Erweiterung des Baumbestandes in den Stadt- und Ortsteilen zu sorgen.
Aktuelle Untersuchungen in München haben gezeigt, dass durch die Verdunstungs- und Schattenwirkung der Bäume die Temperaturen um bis zu 7° C gesenkt werden können. Nachdem ein Baum viele Jahre benötigt, bis er seine ökologischen und klimatischen Funktionen voll erreicht, sollten uns die nachfolgenden Generationen so wichtig sein, diese für ein akzeptables Klima erforderlichen Maßnahmen unverzüglich einzuleiten.
Wir sehen und erkennen an, dass unsere Stadtgärtnerei sehr gute Arbeit bei den vielfältigen Aufgabenstellungen leistet. Wir sehen aber auch, dass diese Arbeiten mit der der derzeitigen Personalstärke nicht mehr auf Dauer zu leisten sind. Ein „Weiter so“ kann es bei den prognostizierten längeren Trockenphasen mit wesentlichen erhöhtem Gießaufwand bei gleichzeitiger Ausweitung der zu pflegenden Flächen (Haus der Jugend und Familie, Park am Staatsarchiv, Friedhöfe, Sickerpark …) ohne Personalaufstockung bei der städtischen Finanzlage nicht geben!
Nach unserer Meinung ist es unerlässlich, den Pflegeaufwand auf den aktuellen Flächen zu reduzieren, um die Personalausstattung der Stadtgärtnerei nicht erhöhen zu müssen. Dies ist unseres Erachtens durch die Anlage von Beeten mit mehrjährigen, hitze- und trockenheitstoleranten Stauden wie Lavendel, Rosmarin, Salbei etc. anstelle der bisher jährlich mehrmals neu zu bepflanzenden und wässerungsintensiven Wechselflorbeete gut möglich, wobei gleichzeitig auch die aufwändige Anzucht der Pflanzen für die Wechselbeete entfallen
könnte.
Wir bitten die Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates um Unterstützung für unseren Antrag für mehr Bäume in Kitzingen und weniger Arbeit für die Stadtgärtnerei.