PRESSEMITTEILUNG vom 15.03.2023
Die Grünen im Kreis Kitzingen sprechen sich gegen die Ansiedlung eines neuen Logistikzentrums der Firma Geis auf der Gemarkung der Gemeinde Kleinlangheim bei Haidt/Stephansberg aus.
Grünen-Kreisverbandssprecher Julian Glienke: „Ein komplett neues Industriegebiet mitten auf der grünen Wiese – das ist ein weiteres Beispiel für den ungebremsten Flächenfraß in Bayern, das hier an der Spitze aller Bundesländer steht. Immer noch werden 13 Hektar pro Tag in Bayern versiegelt. Im Dreieck Kitzingen – Schwarzach – Dettelbach kann man den Jahr für Jahr zunehmenden Flächenverbrauch für Industriegebiete und Straßen bereits heute mit Händen greifen. Nun sollen weitere 8,4 Hektar für die Landwirtschaft verloren gehen. Zu befürchten ist auch, dass es nicht bei diesem einen Logistikzentrum bleiben wird.“ Der neu entstehende Verkehr, die Lichtverschmutzung und die Staubentwicklung dieses neuen Industriegebiets werden vor allem zu Lasten von Schwarzach gehen, dessen ländlicher Charakter verloren zu gehen droht.
Co-Sprecherin Eva Trapp ergänzt: „Wir können nicht länger so handeln, als wenn Fläche unbegrenzt zur Verfügung stünde. Fläche ist ein knappes Gut und es ist besorgniserregend, in welchem Ausmaß landwirtschaftliche Flächen, Erholungs- und Naturräume verschwinden. Die Versiegelung von wertvoller Ackerfläche schädigt Flora und Fauna und behindert die Grundwasserneubildung im ohnehin schon trockenen Schwarzacher Becken. Auch die Hochwassergefahr dürfte dadurch noch größer werden.“
Aus Sicht der Grünen braucht es regionalplanerische Konzepte, die verhindern, dass jedes Dorf sich ein eigenes Industriegebiet anlegt. Denkbar seien Ausgleichszahlungen für Gemeinden, die auf die Ausweisung neuer Industriegebiete verzichten. Der Grünen-Kreisverband fordert zudem, vor der Ausweisung neuer Industrieflächen intensiv zu prüfen, ob die Wiedernutzung vorhandener Flächen möglich ist oder zumindest an bestehende Industrieflächen angeschlossen werden kann.
