Eilt nicht? Erstellung eines Hitzeaktionsplanes für Kitzingen

roter regenschirm wird als Sonnenschutz in die Sonne gehalten

ZURÜCKGEZOGEN: Antrag vom 19.07.2022

Der Antrag stand am 29.09. auf der Tagesordnung des Stadtrates. Obwohl Kitzingen immer wieder Hitzerekorde bricht und (nicht nur) der letzte Sommer einen Vorgeschmack bot, wie belastend lang anhaltende Hitzewellen für den Körper sind, obwohl der Stadtrat im Vorfeld der Sitzung aufmerksam (?) dem Würzburger Klimaforscher Prof. Dr. Heiko Paeth lauschte und dieser in eindringlichen Worten mahnte, dass sich in unseren Breiten Hitzetage mit Temperaturen über 30 Grad versechsfachen dürften und auch die Zahl der sehr belastenden Tropennächte zunehmen werden: Der Stadtrat sah keine Eile geboten, einen Hitzeaktionsplan zu beschließen. Man will erst das noch zu erstellende Klimaschutzkonzept abwarten, denn ein Hitzeaktionsplan könnte hier ggf. als Maßnahme empfohlen werden. Die Grüne Fraktion zog den Antrag zurück, weil keine Aussicht auf Erfolg war. Der Stadtrat ignorierte damit auch die Handlungsemfehlung des Bundesumweltministeriums, die Entwicklung von regionalen Hitzeaktionsplänen voranzubringen, um für den nächsten Hitzesommer gewappnet zu sein. Mit einem Hitzeaktionsplan sollen insbesondere empfindliche Personen wie alte Menschen, gesundheitlich beeinträchtigte Menschen, Babies und Kleinkinder geschützt werden, die ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko haben. Hitze ist kein "schönes Wetter", Hitze ist eine Bedrohung für die Gesundheit. Schade, dass Kitzingen unnötig Zeit verstreichen lassen will.

Die Verwaltung wird beauftragt, einen lokalen Hitzeaktionsplan nach den ,,Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit“ des Bundesumweltministeriums zu erarbeiten“.

Dieser Aktionsplan soll konkrete und wirksame Maßnahmen zur Mikroklimasteuerung der Stadt Kitzingen enthalten. Die Verwaltung soll prüfen, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um gesundheitsschädliche Auswirkungen langanhaltender Hitzeperioden zu verhindern. Besonderer Wert wird hierbei auf Handlungen in Pflege- und Senior*innenheimen, Schulen, Kindertagesstätten und Kliniken gelegt.

Zu den Maßnahmen zählen beispielhaft:

  • die Sicherstellung der flächendeckenden Nutzung des Hitzewarnsystems des Deutschen Wetterdienstes
  • ein Verschattungskonzept für den öffentlichen Raum – insbesondere für Haltestellen des ÖPNV und für öffentliche Plätze
  • eine hitzeresiliente Begrünung des Ortszentrums/der Innenstadt, sowie Dach- und Fassadenbegrünungen
  • die Einrichtung öffentlicher, kostenloser Trinkwasserspender
  • die Erhaltung und Ausweitung von Oberflächengewässern im Stadtgebiet einschließlich den Ortsteilen
  • die Erarbeitung einer ,,Hitzeseite“ auf der städtischen Website, welche lnformationen rund um das Thema Hitze, insbesondere für das persönliche Verhalten, bereitstellt.

Begründung:

Der Klimawandel und die damit einhergehende globale Erwärmung haben eine Zunahme an extremen Wetterereignissen zur Folge, welche Bürger*innen, Institutionen wie Schulen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen usw. vor stetig größer werdende Herausforderungen stellen. Dazu gehören auch Hitzeperioden, welche in den vergangenen Jahren (z. B. 2003, 2015, 2018, 2019 u. 2020) auch in Kitzingen zu erleben waren. Solche Hitzewellen gehen einher mit negativen Auswirkungen für unsere Umwelt und belasten vor allem auch den menschlichen Organismus. Durch Hitzeaktionspläne soll somit auch unter anderem sichergestellt werden, daß Bürger*innen unkompliziert informiert werden, z.B. über Radio, Hitzetelefone oder Apps.