Knecht Ruprecht vom Steigweg am „Kitzinger Wäldchen“

Schützengelände am Kitzinger Steigweg. Fotocollage mit Bagger, Walddtieren und Knecht Ruprecht
Foto-Montage: Sylvia Krüger-Schrauth

Gedicht von Laurin Krüger (11 Jahre)

Aus der Nachbarschaft erhielten wir dieses anrührende Gedicht vom elfjährigen Laurin, der sich sehr für die Umwelt einsetzt. Laurin gründete einen Kinder-Umweltclub, der als erstes Projekt Geld für die Igelhilfe sammelte. Im Frühjahr dieses Jahres sprach er – ganz allein – beim Kitzinger Oberbürgermeister vor, weil er das Wäldchen beim Waldkindergarten vor der Abholzung retten wollte. Nun bewegen Laurin die Bebauungspläne für das Schützengelände.


Von drauß‘ vom Walde komm ich her,

ich muss euch sagen, es wächst bald nichts mehr!

Ungeheure Dinge bekam ich zu hören,

wollt ihr wirklich diesen Wald hier zerstören?

Buchen, Eichen, Linden, Birken und Fichten,

all diese wollt ihr tatsächlich vernichten?

Dabei verarbeiten sie doch unser CO2,

aber damit ist‘s dann wohl bald vorbei!

Die Tiere jagen, klettern und stecken

sogar in den allerkleinsten Ecken.

Hinter Gräsern und Sträuchern, unter Steinen und auf Bäumen

leben sie in den letzten natürlichen Lebensräumen.

Ihr wollt hier am Steigweg alles asphaltieren

und unser bisschen Wald noch mehr ruinieren?

Sogar hier wollt ihr nun Häuser bauen

und den Tieren auch diesen Lebensraum klauen?

In Eurer Stadt, das werdet Ihr danach schnell sehen,

wird dann kein frisches Lüftchen mehr wehen,

lauter Beton, die verbrauchte Luft steht still,

im Sommer wird‘s hier sein wie auf‘m Grill!

Noch ist‘s nicht zu spät, noch steht das Stückchen Wald,

doch nach dem Willen des Stadtrats rollen Bagger schon bald,

drum will ich Euch allen zur Weihnacht ins Gewissen reden,

Ihr solltet Euch diese Bebauung nochmal gründlich überlegen!