Mehr Blühwiesen

Blühwiese
Blühwiese

TEIL-ERFOLG: Antrag der Grünen Fraktion vom 16.05.2020

Der Antrag wurde nach ablehnder Stellungnahme der Verwaltung  (Die Forderung sei besonders im Innenstadtbereich nur schwer umzusetzen) zurückgezogen. Als Kompromiss wurde vereinbart, das im Rosengarten eine Teilfläche (Spitze zwischen B 8 und Schmiedelstraße) sowie ein Streifen vor der Stadtmauer (zwischen Altem Krankenhaus und Stadtgraben) als Blühwiese angelegt werden kann. Die Stadtgärtnerei wird die Umsetzung für 2021 vorsehen. Ziel der Verwaltung ist es, auch zukünftig an geeigneten Stellen Blühwiesen anzulegen. 

Der Stadtrat möge beschließen, dass die stadteigenen Grünflächen zu mindestens 50 % ihrer Fläche in Blühwiesen umgewandelt werden, die zur Förderung der Artenvielfalt nur noch einmal jährlich zu mähen sind. Parallel hierzu sind Infotafeln aufzustellen, durch welche die Bevölkerung über den Sinn dieser Maßnahme informiert wird.

Begründung und Zielsetzung

Im Rahmen der Umsetzung des Volksbegehrens zum Artenschutz kommt insbesondere den Kommunen ein Vorbildfunktion zu. Dies wird auch aus dem vom Bayerischen Landtag beschlossenen Maßnahmenkatalog (Drucksache 18/3128 vom 17.07.2019) deutlich, der u.a. „die ökologische Gestaltung und artenschonendere Bewirtschaftung kommunaler Grünflächen“ empfiehlt.

Die Anlage der Blühwiesen sollte so erfolgen, dass zu vorhandenen Wegen ein „Pufferstreifen“ von zwei bis drei Metern Breite in der bisherigen Form als Rasen weiter gepflegt wird, wodurch sich auch die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöht.

Die Einsaat erfolgt mit entsprechenden Mischungen wie z.B. mit der Streuobstwiesen- oder Weinbergsbegrünung von Zeller-Saaten, die sich durch Trockenheitstoleranz auszeichnen und somit auch als Musteranlage für Hausgärten empfohlen werden können.

Durch die Anlage als Blühwiese sinkt der der Pflegeaufwand für die Stadtgärtner in erheblichem Umfang:

  • die Flächen sind nur noch einmal jährlich zu mähen
  • eine Bewässerung ist nicht erforderlich
  • teilweise ist keine Mahd erforderlich (Weinbergs-/Rebzeilenmischung)

Die Kosten für das Saatgut liegen bei ca. 0,06 €/m2 und sind, ebenso wie der Aufwand für die Anlage der Fläche, im Vergleich zu den Kosteneinsparungen durch entfallende Pflegegänge zu vernachlässigen.

Durch die Umsetzung wird der Slogan „Kitzingen – grüne Stadt im Fluss“ mit Leben erfüllt. Für viele tierische Stadtbewohner erschließen sich auf diesen Flächen neu Lebensräume und Ernährungsgrundlagen.

Über sogenannte Blühschilder mit Erläuterungen zur Maßnahme wird um Verständnis bei dem Teil der Bevölkerung geworben, der der Auffassung ist, es müsste immer alles „sauber gepflegt“ sein.